Gastbeitrag – übernommen von der Antifaschistischen Linken Münster
Der AfD-Landtagsabgeordnete Christian Blex aus dem Kreis Warendorf beglückwunschte den Sieger der brasilanischen Präsidentschaftswahlen, Jair Bolsonaro. Mit dem ehemaligen Fallschirmjäger sei jemand gewählt worden, der „aufräumen“ wird, teilte Blex auf Facebook mit. Der stellvertretende AfD-Landesvorsitzende ist voll des Lobes für den extrem rechten Politiker Bolsonaro: „Der 62-jährige steht für Härte, Disziplin und Gehorsam und gegen ihn wirkt sogar Donald Trump zurückhaltend.“
Damit hat Blex wieder einmal die bürgerliche Maske der AfD fallen gelassen. Mit seiner Bewunderung für Bolsonaro zeigt Blex, wofür er wirklich steht. Bolsonaro ist ein Faschist und Befürworter der Militärdiktatur. Im Wahlkampf hat er eine ‚Säuberung, wie sie Brasilien noch nicht gesehen hat‘ angekündigt. Bolsonaro wird die Demokratie in Brasilien zu Grunde richten. Er hasst Frauen, Schwarze, Indigene, Homo- und Transsexuelle, deren Rechte die neue Regierung angreifen wird.
Bolsonaro äußert sich immer wieder rassistisch und sexistisch. Selbst im Parlament attackierte er 2014 eine Abgeordnete mit den Worten, sie sei es nicht wert, von ihm vergewaltigt zu werden. Nach Bolsonaros Wahlerfolg eskaliert die rassistische und frauenfeindliche Gewalt in Brasilien weiter, weil sich ein Teil seiner Anhänger in seinem Handeln bestärkt fühlt.
Es sind nicht nur dieselben Feindbilder und autoritären Staats- und Gesellschaftsvorstellungen, welche Bolsonaro und AfDler wie Blex verbinden. Sie eint auch die neoliberale Wirtschaftspolitik, die den Sozialstaat zerschlagen, Maßnahmen zum Umwelt- und Klimaschutz abschaffen und Reiche begünstigen will.
Auch andere Afd-Funktionäre bewundern Bolsonaro. So gratulierte der Bundestagsabgeordnete Petr Bystrom, Obmann der AfD im Auswärtigen Ausschuss, dem „aufrechten Konservativen“. Christian Blex, der ein Gefolgsmann des thüringischen AfD-Fraktionsvorsitzenden Björn Höcke ist, war in der letzten Zeit bereits dadurch aufgefallen, dass er die Überlebenden des Neonazi-Brandanschlags von Solingen verhöhnte und die rassistischen Ausschreitungen von Chemnitz rechtfertigte. Nach der weiteren Radikalisierung der nordrhein-westfälischen AfD gehört Christian Blex zusammen mit seinem Parteifreund, dem Landesvorsitzenden Thomas Röckemann, zu den einflussreichsten Personen im Landesverband.